Acht Unternehmen und Organisationen sind gekommen, von Hornbach bis zur Bundeswehr, um für Praktikums- und Ausbildungsplätze zu werben. Die rund 60 Schüler der drei teilnehmenden achten Klassen absolvieren bald ein Praktikum, das im besten Fall den Weg ins Berufsleben ebnen soll.

Direkter Kontakt: Firmenvertreter im Gespräch mit Schülern.

Hannover. In der Aula der Peter-Ustinov-Schule herrscht konzentrierte Stille. Rund 60 Schüler informieren sich an den acht Ständen der Berufsmesse, die die Oberschule anbietet. Unternehmen wie Lidl und Hornbach, aber auch die Bundeswehr sind vertreten. Jeweils 20 Minuten beschäftigen sich die Firmenvertreter mit den Schülergruppen, um sie für eine Ausbildung oder ein Praktikum zu begeistern. „Alle diese Berufsfelder sind für unsere Schüler mit Hauptschulabschluss interessant“, erklärt Schulsozialarbeiterin Bianca Moskalik. Die Schüler der drei achten Klassen, die an der Messe teilnehmen, absolvieren im kommenden Schuljahr ein zweiwöchiges Praktikum, das bestenfalls den Weg zu einer Ausbildung ebnet. Die ersten praktischen Erfahrungen können sie auf der Messe sammeln. Der Dienstleister R+S illustriert den Beruf des Gebäudereinigers zum Beispiel mit einem Parcours, an dessen Ende ein Ball mit einem Wischmob ins Tor befördert werden muss. Schulleiterin Karin Haller erhofft sich viel von der Messe: „In lockerer, bekannter Umgebung können sich die Schüler einen Überblick über die Berufswelt verschaffen – und Zugezogene lernen manchmal auch vollkommen neue Berufe kennen.“

Ehemaliger Schüler ist nun Azubi bei Hornbach
Sercan Yildrim beweist, dass die Hoffnungen nicht unbegründet sind. Vor drei Jahren nahm der heute 17-Jährige an der Berufsmesse teil. Heute kann er als Azubi seinen Arbeitsalltag am Stand Hornbachs vorstellen. „Ich war selbst kein vorbildlicher Schüler“, gibt er zu. Und ergänzt: „Das Arbeitsleben finde ich viel interessanter als den trockenen Schulstoff. Darum möchte ich den Schülern mit auf den Weg geben, dass sie niemals aufgeben dürfen. Ich hatte meine Zukunft im Auge – heute ist meine Familie stolz auf mich.“ Alayda Kaplan hat ihren Wunschberuf auf der Messe nicht gefunden. Die 13-Jährige hat sich aber auf der Website des NDR informiert. „Ich möchte ins Radio oder zum Fernsehen“, sagt sie.

Von Swantje Schurig
Aus: Hannoversche Allgemeine Zeitung, Stadtteil Ricklingen, 06.10.2017, 10 Uhr